Die erste Wahl Kurt Waldheims zum UNO-Generalsekretär im Dezember 1971
Im Dezember 1971 wählte der UNO-Sicherheitsrat Dr. Kurt Waldheim zum neuen Generalsekretär der Vereinten Nationen. Mit dieser Bestellung Waldheims wurde erstmals ein Österreicher (11 Prostimmen, 3 Enthaltungen und 1 Gegenstimme) in die höchste Position der Weltorganisation gehoben. Das internationale Echo auf diese Wahl war überaus positiv und brachte das Selbstverständnis und die Rolle Österreichs als Vermittler bei internationalen Konflikten zum Ausdruck. Für Kurt Waldheim war die Bestellung zum UNO-Generalsekretär die Fortsetzung seiner diplomatischen Tätigkeit als früherer Diplomat und Außenminister Österreichs. Die UNO war Kurt Waldheim darüber hinaus als langjähriger ständiger Vertreter Österreichs bestens bekannt. Die Funktionsperiode Kurt Waldheims dauerte bis zum Jahre 1981. Er wurde ein zweites Mal gewählt, eine dritte Wahl scheiterte am Veto Chinas.
Die Tätigkeit Kurt Waldheims war durch diplomatische Vermittlung zwischen den beiden Supermächten, ebenso dem Nahostkonflikt und zahlreichen anderen Krisenherden der Welt bestimmt.
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mueller nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, die Periode Kurt Waldheims als UNO-Generalsekretär historisch-politisch zu analysieren, Schwerpunkte sowie Initiativen und Versäumnisse der Vereinten Nationen herauszuarbeiten.
Als Quelle aus dem Archiv dient die „Wiener Zeitung“ vom 23. Dezember 1971, die ausführlich die Wahl Waldheims beschreibt, internationale Reaktionen darauf würdigt und eine Einordnung künftiger Herausforderungen des neuen UNO-Generalsekretärs aus der Sicht der frühen siebziger Jahre vornimmt.
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mueller
Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien