Seit mehr als vierzig Jahren stellt der Karl von Vogelsang-Staatspreis eine der höchsten österreichischen Auszeichnungen im Bereich der Geschichtswissenschaften dar. In Anwesenheit von Bundesminister Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek wurden am Mittwoch, 19. April 2023 die Karl von Vogelsang-Staatspreise 2022 verliehen.

Den Hauptpreis übernahm Frau Univ.-Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger (Universität Münster) für ihre Biographie über „Maria Theresia. Die Kaiserin in ihrer Zeit”. Die Jury hob vor allem das darin beschriebene Bild einer Regentin hervor, die zwischen Politik und Familie, zwischen dem Verharren in Traditionen und der Abwehr der Modernität eine historische Epoche prägte.

Den Förderpreis erhielt Frau Priv.-Doz. Dr. Tamara Scheer (Universität Wien) für ihre hervorragende Arbeit über die „Sprachenvielfalt in der österreichisch-ungarischen Armee 1867-1918″. Als Lehrende an zahlreichen Universitäten zählt die Geschichte der Habsburgermonarchie im 19. und 20. Jahrhundert zu ihren Forschungsschwerpunkten. Mehrere Monographien weisen sie als exzellente Kennerin der österreichisch-ungarischen Monarchie aus. Dies beschränkt sich nicht nur auf die unterschiedlichen Identitäten und die Sprachenvielfalt der k.u.k. Monarchie, sondern auch auf die intime Kenntnis der inneren Struktur eben dieser Armee, die uns gegenwärtig eher in Form von Stereotypen und musealer Klischees erscheint.

Der Jury des Staatspreises war die Betonung österreichischer Themen und Eigenheiten bei der Auswahl der zu würdigenden Preise wesentlich. Hoher wissenschaftlicher Standard verbindet beide Preisträgerinnen – ihre Werke zeichnen ein kritisches, zugleich aber positives Bild der österreichischen Geschichte.

Bundesminister Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek mit den Staatspreisträgern Univ.-Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger und Priv. Doz. Dr. Tamara Scheer sowie dem Geschäftsführer des Vogelsang-Instituts, Dr. Johannes Schönner.