Führungen durch das Filmarchiv Austria im Mai 2024
An zwei Tagen – Donnerstag, 16. Mai und Donnerstag, 23. Mai 2024 – veranstaltete das Karl von Vogelsang-Institut Exkursionen durch das Filmarchiv Austria. Grundlage dieser beiden Veranstaltungen war der Umstand, dass das Institut vor mittlerweile mehr als 25 Jahren seine eigene, umfangreiche Sammlung von historischen Filmbeständen (1949-1975) an das Filmarchiv ausgelagert hat. Die Eigentums- und Nutzungsrechte verblieben beim Karl von Vogelsang-Institut.
Zunächst fand eine Führung am 16. Mai durch die technischen Einrichtungen des Filmarchivs im Wiener Augarten statt. DI Florian Wrobel führte kompetent und detailreich durch die Stationen von Restaurierung und Digitalisierung historischer Filme. Es ergaben sich zahlreiche Gelegenheiten, Mitarbeitern des Filmarchivs bei ihren beeindruckenden Arbeiten am Schneide- und Kopiertisch über die „Schulter sehen” zu können. (Die Anschaffungskosten von zentralen Geräten können ebenso als beeindruckend angesehen werden: Alleine der modernste Film-Digitalisierer hat einen Wert von 800.000 Euro.)
Am 23. Mai führte uns der zweite Standort des Filmarchivs nach Laxenburg. Im Hochsicherheits-Depot lagern hunderttausende Rollen von Nitrofilmen, deren älteste Bestände aus dem 19. Jahrhundert stammen. Direktor Dr. Nikolaus Wostry führte mit Leidenschaft und Fachkenntnis durch die modernsten Depots des Filmarchivs. Das Depot gilt allgemein für Besucher als gesperrt und wurde ausnahmsweise für unsere Führung zugänglich gemacht.
Darunter befinden sich hunderte Nitrofilme der ÖVP aus der Sammlung des Karl von Vogelsang-Instituts. Besonderes Augenmerk zogen die Präsentationen historischer Filmprojektoren und die ursprünglichen Techniken von „Kinematographen” auf sich. Die beiden Führungen durch das Filmarchiv Austria haben unterstrichen, dass unser Blick auf das 20. Jahrhundert maßgeblich durch Filme und Bilder bestimmt wurde und wird.
Zu beiden Terminen kamen je 20 Teilnehmer. Weitere Exkursionen zu historischen Forschungseinrichtungen werden auch in Zukunft Interessierten angeboten werden.
Im Schneideraum des Filmarchivs im Augarten.
Für die Restaurierung von einer Minute Film wird im Schnitt eine Woche Arbeit am Schneidetisch benötigt.
Im Filmarchiv Austria wird eine der umfangreichsten Sammlungen an Filmplakaten und Filmprogrammen verwahrt.
Analoges Filmmaterial wird aufwändig restauriert um anschließend digitalisiert zu werden.
Dr. Nikolaus Wostry präsentiert eine der ältesten Filmrollen des Filmarchivs.
Ein privater Film aus dem Besitz von Kaiser Karl I. aus dem Jahre 1917.
Präsentation historischer Filmtechniken.
Das Medium Film entwickelte sich aus zahlreichen Innovationen und Erfindungen.
Das Nitrofilmdepot gilt als Hochsicherheitslager und weist besondere Klima- und Lagerungsbedingungen auf.
Aus diesem Grund werden die Materialien außerhalb des verbauten Gebiets gelagert.
Das Depot gilt für Besucher als gesperrt und wurde ausnahmsweise für unsere Führung zugänglich gemacht.